Feuerstelle

Station 8

Feuerstelle Naturkunde Hexengarten Angela Dangl

Feuerstelle

Was wäre ein Hexengarten ohne eine Feuerstelle? Hier feiern wir unsere Jahreskreisfeste, von der Walpurgisnacht bis zum Erntefest. Im Sommer köcheln über der Glut schmorende Eintöpfe, im Winter sprudelt der Glühwein. Die Feuerstelle ist so konzipiert, dass sie durch ein Dreibein erweitert werden kann, auf dem der Hexenkessel seinen Platz findet.

Schon auf dem Brocken im Harz, auch Blocksberg genannt, trafen sich die Hexen, um ums Feuer zu tanzen. Das Feuer steht für die Flamme des Lebens, für die Liebe zum Leben. Wir können diese Glut in uns nachempfinden, wenn wir an unsere erste große Liebe denken, an einen Urlaubsflirt oder an einen romantischen Moment mit unseren Liebsten.

Das Element Feuer führt uns jedoch auch die Vergänglichkeit vor Augen. Glut wird zu Asche und Asche zu Erde. Feuer ist ein starkes Element, es steht für Licht und Wärme, für Energie und Dynamik und symbolisiert die Transformation und den Wandel.

Ein Ort für tiefsinnige Momente, Gespräche an der Feuerstelle. Für Musik und Leidenschaft. Für Abschiede und Neubeginn.

Genauso ist die Feuerstelle auch entstanden. Voller Energie begann ich den ersten Anstich mit der Gartenschaufel. Schnell wurde es mühsam, da viel Erde ausgehoben werden musste, um eine sichere Feuerstelle mit feuerfestem Schotteruntergrund zu schaffen. Zum Glück kam Christian zu Hilfe.

Gemeinsam hoben wir die Erde aus und betonierten eine Umrandung. Die Planung für die Bänke und Sitzmöglichkeiten war in vollem Gange. Bald war klar, dass ein einfaches Erdloch für die Feuergrube nicht ausreichte. Ein Kranz aus Ziegelsteinen musste her.

Ich hatte als Erinnerung an meinen VW-Käfer noch einen alten Autoreifen aufgehoben, der perfekt geeignet war, um eine Rundung für das Feuerloch zu formen. Beton wurde in das Erdloch gegossen, der in Plastik eingewickelte Autoreifen in den Beton gedrückt und rund um den Reifen die Ziegelsteine gesetzt. Nach einer Trocknungszeit von 24 Stunden war es vollbracht. Den Autoreifen konnten wir unbeschadet entfernen, die Feuerstelle war fertig.

Kurz darauf verabschiedete ich mich von meiner Erinnerung an den VW-Käfer und die schöne Zeit, die Kurzurlaube und Ausflüge, die ich mit dem Auto verband. So entstand ein Neubeginn. Heute sind wir mit dem Campingwagen unterwegs, der weit größere Reifen hat als der alte VW-Käfer. Für die Feuerstelle hätten diese Reifen niemals gepasst, aber heute passen sie perfekt in unser Leben.

Zeiten verändern sich, das Element Feuer erinnert uns daran. Wäre das Leben nicht langweilig, wenn sich die Erde nicht drehen würde? Warme Sommerabende, kalte Winternächte, die Feuerstelle zieht oft magisch in den Bann, von der Glut bis hin zur Asche, alles im Leben ist Vergänglich. Was bleibt ist die Energie, die wir mitnehmen.